Am 7. November um 9:36 Uhr PDT erreicht die Sonne 15 Grad im Sternzeichen Skorpion. Auf den ersten Blick mag das nicht bedeutend erscheinen, doch für Druiden und viele alte Kulturen war dies ein bedeutsames Ereignis. Vielleicht würden Sie sogar noch im Bett liegen und sich von den Feierlichkeiten des Vorabends erholen – mehr dazu gleich.
Die Bedeutung der Jahreszeiten für unsere Vorfahren
Traditionelle Kulturen weltweit waren sich der Sommer- und Wintersonnenwende bewusst. Der höchste oder niedrigste Punkt der Sonne am Himmel markierte den Wechsel der Jahreszeiten, was unsere Vorfahren schon vor Tausenden von Jahren bemerkten. Auch die Tagundnachtgleichen – jene Momente, in denen Tag und Nacht gleich lang sind – spielten eine wichtige Rolle. Diese vier Schlüsselzeitpunkte – zwei Sonnenwenden und zwei Tagundnachtgleichen – bildeten das Grundgerüst des Jahreskalenders und beeinflussten maßgeblich die westliche Astrologie.
Die magischen „Zwischenquartiertage“
Doch warum bei vier Festtagen aufhören? Viele Kulturen fanden es sinnvoll, auch die Mittelpunkte der Jahreszeiten zu feiern – so entstanden die sogenannten „Zwischenquartiertage“. Diese Tage markieren den Übergang von einer Jahreszeit zur nächsten, wenn die Sonne 15 Grad eines der fixen Tierkreiszeichen erreicht: Stier, Löwe, Skorpion oder Wassermann.
Samhain und Halloween: Alte Bräuche, neu interpretiert
Ein solch wichtiger Zwischenquartiertag ist Samhain, der auf den 7. November fällt und den Beginn des Winters markiert. Die keltischen Druiden feierten diesen Tag als Samhain, ein Fest zu Ehren der Toten. Die Natur erlosch, Pflanzen und Tiere starben, und der Tod wurde als Teil des Lebens geehrt. In moderneren Traditionen lebt dieser Brauch in Form von Halloween weiter, bei dem sich Menschen als Geister, Skelette und andere übernatürliche Wesen verkleiden.
Die Rolle des römischen Kalenders und die christliche Überlagerung
Leider brachte der römische Kalender eine Entfremdung von den natürlichen Zyklen mit sich. Die frühe Kirche versuchte, alle Spuren von Heidentum und Naturverehrung zu tilgen, und unterstützte den römischen Kalender. So geriet das Wissen um die Zwischenquartiertage in Vergessenheit. Doch Spuren davon blieben erhalten: Halloween, das in der Nähe des 7. Novembers gefeiert wird, und Weihnachten, das wenige Tage nach der Wintersonnenwende liegt.
Die Kelten und ihre Sicht der Jahreszeiten
Für die Kelten repräsentierten die Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen nicht den Anfang, sondern die Mitte der Jahreszeiten. So begann der Sommer mit Beltane und dauerte bis Lammas Anfang August. Der 7. November markierte für sie den Beginn des Winters – ein Gedanke, der angesichts der kürzer werdenden Tage durchaus Sinn ergibt.
Überlieferungen weltweit
Interessanterweise teilen auch andere Kulturen ähnliche Überlieferungen. In China wird beispielsweise das Mittherbstfest Ende September gefeiert, was dem Gedanken der Kelten entspricht, dass die Tagundnachtgleiche den Herbst markiert. Auch das chinesische Neujahr folgt den natürlichen Zyklen und beginnt am zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende.
Fazit: Die wahre Energie der Zwischenquartiertage
Heute feiern moderne Heiden oft am ersten Tag des Monats, doch die wahre Energie dieser Tage liegt einige Tage später, wenn die Sonne die Mitte der fixen Zeichen erreicht. Astrologen sollten dabei helfen, unsere Gemeinschaft wieder mit dem Himmel in Einklang zu bringen, so wie es unsere Vorfahren vor vielen Tausenden von Jahren taten.